Rümmingen realisiert die ersten Mobilitätsprojekte im Rahmen von NEMO

Stand: März 2024

Eine lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte für Rümmingen

Konkrete Handlungsimpulse durch Qualitätserfassung der Rümminger Ortsmitte

Rümmingen hat – als eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg – an der Qualitätserfassung der Ortsmitte in Baden-Württemberg teilgenommen. Hierbei handelt es sich um ein Förderprogramm des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, zu 100% vom Land übernommen. 
Die Fachplaner/-innen von Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH unterzogen die zuvor definierte Ortsmitte (Teilbereiche Landesstraße (L 134: Wittlinger und Binzener Straße), Lörracher Straße und Dorfstraße) einem systematischen Qualitätscheck mit folgenden Zielen:

  • Erfassung Status Quo mittels Vor-Ort-Begehung
  • Bestehende Defizite aufzeigen 
  • Praktische Verbesserungsvorschläge 
     

Pesch Partner stellte im Februar 2024 in der Gemeinderatssitzung den Ergebnisbericht mit Bewertungskompass und 15 Handlungsempfehlungen vor. 
Der Bericht beinhaltet Handlungsimpulse, welche Rümmingen teilweise schon vor einigen Jahren forderte, aber nicht bewilligt bekam, wie beispielsweise:

  • Handlungsempfehlung Nr.1: Errichtung einer Straßenüberquerung für Zufußgehende über die Wittlinger Straße (Teilbereich der Landesstraße L 134)
     

Für eine grundlegende Verbesserungen für Radfahrende und Zufußgehende plant Rümmingen nun aktuell folgende Maßnahmen aus dem Ergebnisbericht:

  • Handlungsempfehlung Nr.2: Überprüfung der Notwendigkeit einer Linksabbiegespur und der Schleppkurven im Knotenpunkt Wittlinger Straße/Lörracher Straße zu Gunsten breiterer Gehwege (2,50 m)
  • Handlungsempfehlung Nr.3: Barrierefreier Gehweg am Knotenpunkt Wittlinger Straße/Lörracher Straße
  • Handlungsempfehlung Nr.4: Barrierefreier Ausbau der Fußgängerampel über die Wittlinger Straße
  • Handlungsempfehlung Nr.5: Einrichtung einer Querungsanlage über die Lörracher Straße am Knotenpunkt Wittlinger Straße/Lörracher Straße/Binzener Straße
  • Handlungsempfehlung Nr.6: Verbreiterung der Gehwege (2,50 m) im Bereich des Knotenpunktes Wittlinger Straße/Lörracher Straße/Binzener Straße
  • Handlungsempfehlung Nr.7: Neugestaltung (Grünflächen, Bäume, attraktivere Sitzgelegenheiten) des Einmündungsbereichs der Schallbacher Straße in Verbindung mit dem Bebauungsvorhaben des Seniorenwohnprojekts
  • Handlungsempfehlung Nr.13: Prüfung der Reduzierung der Fahrbahnbreite im Bereich der baulichen Engstellen der Lörracher Straße 7 und 13, um einen nutzbaren, sicheren und barrierefreien Gehweg auf mindestens einer Straßenseite zu ermöglichen
  • Handlungsempfehlung Nr.14: Erstellung eines Radverkehrskonzeptes und Ausweisung einer Alternativroute für den Radverkehr in der Lörracher Straße
  • Handlungsempfehlung Nr.15: Einrichtung Querungsanlage über die Lörracher Straße, am Fußweg zur Binzener Straße
Quelle: Qualitätserfassung von Ortsmitten in Baden-Württemberg, Ergebnisdossier der Kommune Rümmingen, Planersocietät und Pesch Partner, Stand 02/2024

Für mehr Details werfen Sie einen Blick in das Ergebnisdossier zur Qualitätserfassung der Ortsmitte in Rümmingen.

 

Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung der Lörracher Straße

Auf die Handlungsempfehlungen aufbauend führte das Ingenieurbüro Rapp Regioplan GmbH im nächsten Schritt eine Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung der Lörracher Straße durch. Das Fachplanungsbüro erarbeitete drei Varianten für den Streckenverlauf der Lörracher Straße. Die Ergebnisse der Studie waren ebenfalls Gegenstand der Gemeinderatssitzung von Februar 2024.

Nach Beschluss des Gemeinderats verschickt Rümmingen die Machbarkeitsstudie an das Landratsamt Lörrach, die Gemeinde Binzen, die Straßenbaulastträger und weitere Träger. Hintergrund ist, dass die Gemeinde Rümmingen zu großen Teilen nicht Straßenbaulastträger der Lörracher Straße ist und eine Umgestaltung somit nur in Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg sowie dem Landkreis Lörrach erfolgen kann. 

 

Wie geht es weiter? 

Bevor Rümmingen eine Variante zur Umgestaltung der Lörracher Straße beschließt, führt die Gemeinde eine weitere Verkehrsuntersuchung durch. 
Nach der Entscheidung für eine der Varianten wird Netzwerkmanagerin Jana Stahl gemeinsam mit Rümmingen den Antrag zur Aufnahme in das entsprechende Förderprogramm des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) stellen, sodass die Gemeinde eine Förderung durch das Land Baden-Württemberg für die Realisierung der Mobilitätsmaßnahmen erhält. 

 

Wieso eine Umgestaltung der Ortsmitte?

Rümmingen verfolgt das Ziel der Umgestaltung der Lörrach Straße aus mehreren Gründen:

  • Verbesserung Verkehrssituation für Zufußgehende und Radfahrende
  • Mehr Verkehrssicherheit dieses Personenkreises
  • Schutz der Bürger/-innen vor Verkehrslärm und Abgasen
  • Verbesserung der Wohn- bzw. Aufenthalts- und Lebensqualität

 

Die Vorher-Nachher Bilder beispielhafter Ortsmitten aus Gemeinden in Baden-Württemberg zeigen, wie eine lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte aussehen kann:

Die mögliche Umgestaltung der Ortsmitte in Weinstadt, Quelle: Lebendige Ortsmitten für BW, 2023
Die mögliche Umgestaltung der Hauptstraße in Göppingen, Quelle: Lebendige Ortsmitten für BW, 2023

Aufenthaltsplatz, barrierefreie Bushaltestellen und sicherer Fuß- und Radverkehr in der Schallbacher Straße

Im Bereich des neuen Seniorenwohnprojekts an der Schallbacher Straße möchte Rümmingen

  • die Aufenthaltsqualität durch einen neuen Platz aufwerten sowie 
  • den Fuß- und Radverkehr durch voraussichtlich folgende Maßnahmen verbessern:
  • Außerdem strebt die Gemeinde eine barrierefreie Gestaltung der Bushaltestellen an.  

Für diese Mobilitätsprojekte stellte Netzwerkmanagerin Jana Stahl der Energieagentur Südwest in Abstimmung mit der Gemeinde Rümmingen einen Antrag auf Programmaufnahme für Fördermittel nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG). Dieser war erfolgreich, sodass Jana Stahl im nächsten Schritt den Antrag auf Fördermittel stellt. 

Dieses Gesetz des Landes Baden-Württemberg unterstützt Landkreise, Kommunen und Verkehrsunternehmen beim Bauen, Aus- und Umbauen ihrer Verkehrsinfrastruktur. Im Zentrum stehen Projekte, die der Verkehrswende dienen.